"DIE
KARTOFFELWAND"
SIGE:
"Die Wand hatten wir wirklich lange geplant und es ist
nun im nachhinein nicht das geworden was wir uns vorgestellt
hatten.
Wir hatten Skizzen gemacht, Dosen besorgt und zwar genau die
Farben, die wir brauchten. Bei der Wand was es bei mir auch
schon mehr die Auslauf-Zeit, da fehlte auch schon der Kick
der vorher immer da war. Es ging uns eigentlich immer mehr
um Styles. So richtige Bilder mit aufwendigem Hintergrund
haben wir eigentlich selten gemacht. Wir wollten erst unseren
Style richtig perfektionieren. Uns hat immer jemand gefehlt
der sich um Charakter gekümmert hat. Und wir waren eben mit
unseren Styles beschäftigt.
Die Zeit war damals noch nicht reif für Aufträge, jedenfalls
in Hamburg. In München ging da schon mehr ab. Gerade wegen
dem schlechten Image das Graffiti in Hamburg hatte: Graffiti
gleich S-Bahn surfen und S-Bahn surfen gleich asozial."
SENE: "Damals hatten wir auch mehr die Hoffnung
unsere Styles auf Leinwänden verkaufen zu können. So wie früher
auch die New Yorker, die mit ihren Leinwänden viel Geld gemacht
haben. Deren Bilder gingen damals um die ganze Welt."
SIGE: "Wir wollten uns nicht den Leuten anpassen,
sondern sie sollten sich uns anpassen. Wir wollten verkaufen
was wir gut fanden und die Leute sollten es so akzeptieren.
Aber das ging damals nicht so einfach, die Leute hatten Scheuklappen
auf, das war halt unser Problem."
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